Gemeinsam für eine bessere Welt

„Beurteile niemals den Traum eines anderen.“ 

Christin Prizelius | 07.06.24 | Interview mit Bob Proctor | © Proctor Gallagher Institute

Für Millionen von Menschen quer über den Globus bleibt der Name Bob Proctor auch nach seinem Tod ein Synonym für Erfolg. Schon lange bevor seine Rolle in dem Film “The Secret” ihn in das Reich eines Superstars beförderte, war er bereits eine Sagengestalt in der Welt der Persönlichkeitsentwicklung. Bob Proctor war eine direkte Verbindung zur modernen Wissenschaft des Erfolgs, zurückreichend auf Andrew Carnegie, dem bedeutenden Finanzier und Wohltäter. Carnegies Geheimnisse inspirierten und begeisterten Napoleon Hill, dessen Buch “Denke nach und werde reich” eine ganze Reihe literarischer Werke im Bereich der Erfolgs-Philosophien beflügelte. Und Napoleon Hill wiederum übergab später dann den Staffelstab an Earl Nightingale, der ihn wiederum in Bob Proctors fähige Hände gab. Bob Proctor war ein lebendes Testament seines eigenen klugen Rates: “Wir brauchen nicht langsamer zu werden, was wir brauchen, ist ruhiger zu werden.” Sein Unternehmen, das Proctor Gallagher Institute, hat seinen Hauptsitz in Phoenix (Arizona) und ist nach wie vor weltweit tätig. Christin durfte für Pure & Positive” ein sehr persönliches und tiefgründiges Interview mit ihm führen, das wir an dieser Stelle nochmal auszugsweise zur Verfügung stellen möchten.

Lieber Bob, als sich Ihr Leben damals, in den 1960ern, dramatisch veränderte, wollten Sie nichts mehr, als andere darin zu lehren, wie sie ihr Leben selbst verändern können. Ihre Vision ist es nun, die Lebensqualität von Menschen dadurch weltweit signifikant zu verbessern, dass sie die Qualität ihrer eigenen Gedanken steigern. Was hat sich an Ihrer Denkweise so verändert zu der Zeit und wie ist Ihr ganzer Erfolg letztendlich entstanden? Und was haben Sie explizit gelernt in den mehr als 50 Jahren umfangreichen Studierens?

Als ich damals angefangen habe, “Denke nach und werde reich” zu studieren, ist mir das Konzept von wahrem Erfolg nie in den Sinn gekommen, ich wollte einfach mehr Geld verdienen. Zu der Zeit verdiente ich $ 4,000 Dollar im Jahr und war mit $ 6,000 Dollar verschuldet. Ich bekam jeden Tag Anrufe von den Menschen, denen ich Geld schuldete, und das war alles andere als eine angenehme Situation. Also tat ich, was Napoleon Hill vorgeschlagen hat, und schrieb mir mein Ziel auf, $ 25,000 Dollar zu verdienen. Ich hatte nun das Ziel auf einer kleinen Karte in meiner Tasche immer bei mir. Zu der Zeit arbeitete ich als Feuerwehrmann bei einer Feuerwehr im östlichen Ende of Toronto. Eines Tages, ich las gerade meine kleine Zielkarte, fragte mich einer der Jungs, was ich denn da täte. Verlegen steckte ich die Karte zurück in meine Tasche. Das Nächste, was ich erinnerte, war, dass ich von zwei der drei Jungs auf dem Boden festgehalten wurde, die mir meine Karte weggenommen hatten, und diese lachten… “Proctor wird reich werden.” Das war mir so peinlich. Ich hätte beinahe die Karte weggeworfen, aber ich tat es nicht. Innerhalb eines Jahres verdiente ich dann über $ 100,000 Dollar im Jahr und machte es kurz danach zu über einer Million Dollar.

Ich habe Büros gereinigt und das Lustige war – ich hatte über 10% der Leute, mit denen ich bei der Feuerwehr gearbeitet habe, die nun für mich in Teilzeit gearbeitet haben. Ich ging zu jedem Seminar, zu dem ich konnte, und las jedes Buch über Persönlichkeitsentwicklung, das ich in die Hände bekommen konnte. Die Veränderung, die in meinem Leben stattfand, war dramatisch – und wenn Sie mich damals gefragt hätten, warum oder wie genau ich mich so veränderte, ich hätte es Ihnen nicht beantworten können. So lange nicht, bis ich einen Mann traf, der dann ein sehr guter Freund von mir wurde, Leland Val Van De Wall, und begonnen habe, zu verstehen, was in meinen Gedanken stattfand, und warum ich mich verändert hatte. Durch das Lesen der Bücher und Hören der Kassetten hatte ich meine Gedanken mit positiven Informationen überschwemmt. Es war die konstante Wiederholung dieser Informationen, die dazu geführt hat, mein eigenes mentales Programm (meine Paradigmen) umzuschreiben. Und dann dachte ich mir, wenn ich das kann, kann das jeder. Die größte Sache, wobei Val mir geholfen hat, war zu verstehen, warum und wie ich mich verändert habe. Er tat das mit Hilfe eines Diagramms, das sich “Stickperson” nennt. Diese Grafik stellt ein Bild unseres Verstandes dar. Niemand hat jemals zuvor den Verstand gesehen… Verstand ist eine Aktivität und keine Sache. Leider denken die meisten Menschen, wenn sie an den Verstand denken, an das Gehirn – aber das Gehirn ist für den Verstand quasi nicht mehr als Ihr Fingernagel. Das Gehirn ist eine elektronische Schaltzentrale, die unseren Verstand aktiviert. Die meisten erfolgreichen Menschen können gar nicht erklären, warum sie eigentlich erfolgreich sind, und können somit auch anderen nicht dabei helfen, erfolgreich zu werden. Aber ich hatte nun ein tolles Tool kennengelernt, mit dem ich anderen helfen konnte.

Sie sind ein Speaker, Mentor und Berater und reisen um die Welt, um Menschen Ihre Botschaften nahe zu bringen. Was ist die Sache, die Sie am meisten an Ihrem Leben und an Ihrer Arbeit lieben? Wie genau schaffen Sie es, die Qualität der Gedanken anderer zu erhöhen und was macht Sie glücklich? Wofür sind Sie dankbar?

Meine Arbeit erfüllt einen guten Zweck, wofür ich sehr dankbar bin. Ich kann rund um die Welt reisen und Menschen zeigen, wie sie ihr Leben verändern, und das Leben zu leben, das für sie bestimmt ist. Das Leben muss kein Kampf sein, es kann und sollte ein großes Abenteuer sein. Für mich ist nichts erfreulicher, als zu sehen, dass Menschen all das Wissen anwenden, das ich ihnen vermittle, um das zu bekommen, was sie wollen – und um ihre Gesundheit, ihr Familienleben, ihr Business oder ihre Finanzen zu verbessern. Es ist außergewöhnlich.

“Ich bilde Menschen darin aus, zu erkennen, wer sie sind. In unserer Gesellschaft wissen wir leider sehr wenig über uns selbst. (…) Unser Bildungssystem lehrt uns nicht ansatzweise etwas darüber, wer wir sind. Uns wurde nicht beigebracht, dass wir uns in unserem Geiste ein Bild erschaffen können, wie wir es in unserem Unterbewusstsein verankern und diese Idee dann verwirklichen.”

Was erzählen Sie den Menschen, die mehr Geld verdienen möchten, mehr Freiheit haben sowie mehr erfüllende Beziehungen führen und ein freudvolleres Leben leben möchten?

Ich bilde Menschen darin aus, zu erkennen, wer sie sind. In unserer Gesellschaft wissen wir leider sehr wenig über uns selbst. Wir haben mehr Begabungen und Fähigkeiten in uns verschlossen, als wir jemals in unserem Leben in der Lage wären zu nutzen, und unsere Aufgabe ist es, während unserer Lebenszeit soviel wie möglich von diesen Talenten und Fähigkeiten auszubauen und weiterzuentwickeln. Wir sind der größte Ausdruck von Gottes Schöpfung. Unsere spirituelle DNA ist einfach perfekt, aber wir erkennen das leider nicht. Wir schauen auf unsere Ergebnisse und sagen zu uns “Hey, ich bin nicht perfekt! Ich habe kein Geld.” Die meisten Menschen leben so mit ihren Sinnen und ihrer Wahrnehmung, weil sie es einfach nicht anders kennen. Tiere leben mit ihren Sinnen. Das, was uns vom Tierreich unterscheidet, ist, dass uns sechs ausgezeichnete intellektuelle Faktoren geschenkt wurden: Verstand, Gedächtnis, Vorstellungskraft, unser Wille, Intuition und unsere Wahrnehmung. Und jeder dieser Faktoren kann, richtig genutzt und eingesetzt, das Leben eines Menschen verändern — verglichen mit dem Unterschied zwischen Tag und Nacht. Unser Bildungssystem lehrt uns nicht ansatzweise etwas darüber, wer wir sind. Uns wurde nicht beigebracht, dass wir uns in unserem Geiste ein Bild erschaffen können, wie wir es in unserem Unterbewusstsein verankern und diese Idee dann verwirklichen. Das ist wie alles im Leben mal erschaffen wurde. Jedes einzelne Werk, das wir jetzt als so selbstverständlich ansehen und nutzen – wie Computer, Mobiltelefone, Flugzeuge, Autos… jedes einzelne dieser Dinge war mal ein wunderschönes Bild, das zunächst im Kopf des Erfinders entstanden ist. Und das ist wo der ganze Zauber beginnt – im Innern. Wenn Sie es in Ihrem Kopf greifbar vor sich haben, werden Sie es bald in Ihren Händen halten. Das Einzige, was und fehlt, ist Verständnis und Bewusstsein. Ich leite Menschen dazu an, wie sie ein besseres Verständnis erlangen und wie sie ihr Bewusstsein weiterentwickeln können.

Was denken Sie, ist der Grund dafür, dass so viele Menschen noch immer nicht das Leben leben, das sie sich wünschen und von dem sie träumen?

Bewusstsein. Menschen sind nicht so achtsam, wie sie sein könnten. Nur weil sie den Weg oder den Pfad nicht sehen können, der sie dahin führt, das Leben ihrer Träume zu leben, denken sie, sie könnten es nicht. Dabei brauchen wir gar nicht zu wissen, wie wir es bekommen – unsere Aufgabe ist es, uns unser Bild im Kopf klar zu entwerfen und unsere Vorstellungskraft zu nutzen. Und sobald wir uns unser Bild im Kopf gestaltet haben, es in unser Unterbewusstsein übergangen ist – die universelle Seite unserer Persönlichkeit‑, und in Aktion treten, wird sich der Weg auftun. Es klingt so einfach, aber das ist genau wie es funktioniert. Steve Jobs sagte mal: „Du kannst die Punkte nicht verbinden, wenn du nach vorne blickst. Du kannst die Punkte nur verbinden, wenn du zurück blickst. So musst du daran glauben, dass sich die Punkte irgendwie in der Zukunft verbinden werden.“

Was ist die wichtigste Lektion, die Sie bisher über das Leben gelernt haben? Was ist Ihre bedeutendste Lebensweisheit?

Ich habe eine großartige Lektion vor vielen Jahren gelernt und das war: „Beurteile niemals den Traum eines anderen.“ Ich habe mal eine Veranstaltung auf Hawaii abgehalten und verschiedene Speaker dazu eingeladen, das Programm mit mir zu gestalten. Mark Victor Hansen und Jack Canfield waren zwei dieser Speaker. Und während des Programms hatten sie plötzlich die Idee, dass sie Leute finden wollten, ihre positiven Geschichten mit ihnen zu teilen, um sie dann in einem Buch zusammenzustellen. Mark fragte mich auch nach so einer Geschichte, also gab ich ihm eine. Er erzählte mir von ihrem gemeinsamen Ziel, 50 Millionen Exemplare noch vor der Jahrhundertwende verkaufen zu wollen. Gott sei Dank habe ich meine Kommentare für mich behalten, aber ich dachte: „Mark, du willst mich doch wohl veräppeln.“ Nun, sie verkauften nicht 50 Millionen Exemplare vor der Jahrhundertwende, sie verkauften 70 Millionen. Die „Hühnersuppe für die Seele“ – Buchreihe mit über 250 Titeln wurde mehr als 110 Millionen Male in den USA und Kanada verkauft. Die „Hühnersuppe für die Seele“ – Bücher sind bereits in 43 Sprachen übersetzt, in über 100 Ländern veröffentlicht und inzwischen mit mehr als 500 Millionen Exemplaren weltweit verkauft worden. Das war das Veröffentlichungsphänomen der 90er. Junge, habe ich mich geirrt. Das hat mich eine gewaltige Lektion gelehrt. Später teilte ich dann meine Gedanken mit Mark und Jack und wir alle haben ordentlich gelacht. Mein tatsächliches Problem war, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie es schaffen würden, weil ich mir versuchte vorzustellen, wie sie es schaffen würden. Die Wahrheit ist, sie mussten gar nicht wissen, wie sie es schaffen würden. Sie hatten lediglich die Entscheidung zu treffen, dass sie es schaffen würden, und dann würde sich der Weg auch zeigen. In einem schönen Buch steht geschrieben: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“.

Bild: © Proctor Gallagher Institute

Was ist der Hauptfaktor oder Schlüssel für Erfolg und was bedeutet Erfolg für Sie persönlich? Gibt es da eine Schritt-für-Schritt-Anleitung oder eine Strategie, die immer funktionieren?

Die beste Definition von Erfolg, die ich jemals gehört habe, kam von einem meiner Mentoren, Earl Nightingale. Earl sagte: „Erfolg ist die progressive Verwirklichung einer ehrenwertigen Idealvorstellung“. Solange du weißt, wo du bist, wo du hingehst und du dich fortschreitend in diese Richtung bewegst,… bist du erfolgreich. Natürlich hängt der Grad des Erfolgs auch immer von der Person ab. Was für die eine Person Erfolg bedeutet, muss es nicht automatisch auch für die andere Person bedeuten. Sie könnten beispielsweise ein Geschäftsmann sein, und ein Vermögen von 3 Millionen US Dollar aufgebaut haben, und es zu 5 Millionen weiter wachsen lassen, ODER Sie könnten ein Grundschüler mit einem C oder D Durchschnitt sein und sich langsam zu einem A oder B Durchschnitt verbessern. Beide sind gleichermaßen erfolgreich. Es hat hier viel mehr damit zu tun, in welche Richtung man sich bewegt, als was man hat oder wer man ist. Und die Schritt-für-Schritt-Anleitung ist was ich schon erwähnt habe: Erstellen Sie sich ein klares Bild, lassen Sie es in die universelle Intelligenz übergehen, treten Sie in Aktion und erreichen Sie Ihr Ziel… und dann beginnen Sie neu mit eben noch größeren und besseren Bildern oder Fantasien. Der Zweck eines Ziel ist es nicht notwendigerweise „etwas zu bekommen“… es geht darum, wer du wirst und was du auf diesem Weg lernst. Das ist der wirkliche Zweck eines Ziels: Wachstum!

Was können Sie uns über das „Gesetz der Anziehung“ erzählen und wie jeder jeden Tag leicht damit arbeiten kann? Gibt es hilfreiche Gewohnheiten?

Der Film „The Secret“ hat eine bemerkenswerte Arbeit geleistet, allerdings denke ich nicht, dass er weit genug gegangen ist. Der Film hat bei den Menschen den Eindruck hinterlassen, dass sie nur an etwas denken müssen, und es wird passieren. Wir alle wissen, dass das so nicht funktioniert. Das „Gesetz der Anziehung“ ist eigentlich ein sekundäres Gesetz. Das „Schwingungsgesetz“ ist das Primärgesetz, was das „Gesetz der Anziehung“ auslöst. Sie haben sich selbst in die entsprechende Schwingung zu versetzen oder auf das Vibrationsniveau zu bringen, um das anzuziehen, was Sie wollen. Das geschieht durch das Verständnis dafür, den Fokus und die Aktion. Bis Sie nicht die Bewusstseinsebene der Frequenz der Dinge einnehmen, die Sie haben wollen, werden Sie es niemals anziehen. Wie ich es schon erwähnt habe, nehmen wir „Hühnersuppe für die Seele“. Als Mark und Jack die Idee hatten, war es eben nur genau das…- eine Idee. Bevor sie diese Idee in ein klares Ziel formuliert hatten, mussten sie sich zwei Fragen beantworten: 1. Kann ich es schaffen? Und 2. Will ich es schaffen? Beide wussten nun, dass sie in der Lage dazu waren und es konnten. Sie realisierten, dass sie unendliches Potenzial hatten, und alle Dinge möglich waren – was sie allerdings nicht wussten, war, wie das zu schaffen war. Die Wahrheit ist, dass sie es gar nicht wissen mussten. Sie entschieden, dass sie bereit waren…willens, zu tun was zu tun war, um das Ziel zu erreichen. Das bedeutete, sie hatten ihr Bewusstseinslevel zu erhöhen und danach zu handeln, was es für das Buch verlangte. Ich erinnere mich, dass Mark mir erzählte, dass er um 3.00 Uhr am Morgen aufstehen musste, um Interviews an der Ostküste zu führen. Er sprach bei Hunderten von Veranstaltungen und verkaufte vorher schon das Buch. Er war im Radio und im Fernsehen. Und das war erst der Anfang. Es bedeutete gewaltige Maßnahmen für beide, um ihren Traum zu verwirklichen.

“Sie können wahrscheinlich nicht in einer negativen Schwingung und gleichzeitig dankbar sein – das geht einfach nicht. ”

Worum geht es genau in „Die Wissenschaft des Reichwerdens“? Wie kann man seinen Bewusstseinszustand auf die Frequenz bringen, um das zu bekommen, was man möchte? Und wie bringen Sie sich selbst in eine gute Schwingung, um Ihre Ziele zu erreichen?

Das Buch „Die Wissenschaft des Reichwerdens“ von Wallace D. Wattles ist das Buch, das letztendlich den Film „The Secret“ hervorgebracht hat. Es gibt drei wirklich wichtige Kapitel in dem Buch, die ich den Leuten immer nahelege, wirklich zu einzustudieren, und zu verstehen: 4, 14 und 7. Das vierte Kapitel, „Das erste Prinzip in der Wissenschaft, reich zu werden“: In dem Kapitel geht es darum, das zu sehen, was du willst, unabhängig von den äußeren Erscheinungen. Sie dürfen es Ihren aktuellen Gegebenheiten und Ergebnissen nicht erlauben –vor allem was den Mangel an Geldmitteln angeht- Sie daran zu hindern, das Geld zu sehen, das Sie sich wünschen. Sie müssen Ihre Vorstellungskraft dafür nutzen, um den Reichtum vor sich zu sehen, den Sie sich wünschen. Im 14. Kapitel geht es darum, allen Personen, die man trifft, den Eindruck von Wachstum zu hinterlassen. Das bedeutet, Menschen, Ihrem Job et cetera mehr Wert zu verschaffen, als Sie selbst davon bekommen. Geben Sie immer Ihr Bestes in was auch immer Sie tun… und das wird Sie gewöhnlicherweise wiederum selber zu mehr Gutem führen. Das siebte Kapitel handelt von Dankbarkeit. Dankbarkeit verbindet uns mit unserer Versorgungsquelle. Sie können wahrscheinlich nicht in einer negativen Schwingung und gleichzeitig dankbar sein – das geht einfach nicht. Dankbar zu sein hält unseren Geist in einem himmlischen Zustand.

Haben Sie dennoch hin und wieder mal Zweifel oder auch Sorgen und wenn ja, wie gehen Sie damit um?

Absolut… ständig. Ich stoße immer wieder an meine Grenzen, um dorthin zu gehen, wo ich bisher noch nie war. Aber ich weiß, was meine Ängste verursacht, und lasse mich davon nicht aufhalten. Angst ist ein geistiger Zustand, der durch Sorgen und Zweifel entstanden ist, und der sich im Körper als Gefühle der Unruhe und Beklemmung ausdrückt… allesamt verursacht durch unsere Ahnungslosigkeit und den Fokus auf die negative Seite der Dinge. Wenn Sie Ihren Verstand jedoch ins Positive „schnipsen“ ‑denn das Gegenteil von Angst ist Vertrauen und Vertrauen drückt sich im Körper durch Wohlbefinden aus‑, führt das wiederum zu Beschleunigung und äußert sich schließlich in der Schöpfung. Ich werde auch von Zeit zu Zeit mal aus der Bahn geworfen, aber das geht mir dann nicht lange so. Dann gehe ich sofort zur Arbeit und komme wieder auf Kurs. Sollte mich ein gesetztes Ziel mal nicht ängstigen und dazu veranlassen, dass ich hin und wieder an mich selber zweifle, würde es kein würdiges Ziel sein – weil es mir keine Chance zum Wachstum bietet.  

Bild: © Proctor Gallagher Institute

Haben sogar jemand wie Sie noch Vorbilder? Gibt es Affirmationen oder Zitate, mit denen Sie arbeiten, um jeden Tag aufs Neue zu „manifestieren“? Was ist Ihre beste Übung, um nachhaltig Gewohnheiten zu ändern?

Meine Vorbilder sind diejenigen, die vor mir neue Wege gegangen sind, diese geebnet haben – und so zu etwas gemacht haben, was es vorher noch nicht gegeben hat. Es sind die, die sich erlauben, in sich zu gehen, im Geiste ein Bild zu erträumen und zu gestalten, und die das dann ausgeführt haben — Was im Gegenzug die Welt zu einem besseren Ort gemacht hat. Ich habe mir selbst vor langer Zeit eine eigene Affirmation kreiert, die ich dann mit meinem Publikum geteilt habe: „Ich bin so froh und dankbar, dass Geld nun in steigenden Mengen, durch mehrere Einnahmequellen und auf kontinuierlicher Basis zu mir kommt.“ Es gibt Menschen, die denken, es geht mir nur ums Geld, aber diejenigen, die mich kennen, wissen, dass dem nicht so ist. Geld wird für zwei Dinge verwendet: 1. Damit sich die Menschen wohler fühlen und 2. Um sich zu erlauben, den Dienst, den sie leisten, zu erweitern, und zwar weit über ihre physische Präsenz hinaus. Ich brauche mehr Geld, weil ich immer mehr Dinge mit unserem Unternehmen machen will. Wir geben den zehnten Teil unserer Einnahmen der „Unstoppable Foundation“, aber ich weiß, dass wir mehr tun können. Ich möchte gerne 100,000 PGI-Berater (Anm. d. Red.: Proctor Gallagher Institute-Berater) weltweit haben, die unsere Lehrinhalte vermitteln. All das kostet Geld – Menschen auszubilden, die Unterlagen zu übersetzen und vieles mehr. Und so treibt ein Ziel das andere an (Falls Sie daran interessiert sind, ein Proctor Gallagher Berater zu werden, schreiben Sie uns gerne an).

Alte Gewohnheiten können auf zwei Weisen geändert werden. 1. Durch etwas von emotionaler Bedeutung und 2. Durch konstante und dicht aufeinanderfolgende Wiederholungen. Die meisten emotionalen Einwirkungen sind negativ, nicht alle, aber die meisten. 911 war so eine emotionale Einwirkung. Ich habe meine Konditionierungen über die Jahre durch Studium und Wiederholung geändert. Die konstante Wiederholung des Lesens und Hörens von all den positiven Ideen, immer und immer wieder, ist zu meinem Paradigma geworden – zu meiner neuen Konditionierung. Ich erinnere mich genau daran, dass ich mal im Publikum saß und Bill Gove gesprochen hat. Zu dieser Zeit war Bill Gove der Frank Sinatra der Speaker. Ich sprach nun auf diesem Event und ich war begeistert von seinem Talent. Er fesselte das gesamte Publikum und hatte es fest im Griff. Ich erinnere mich, dass ich dachte: „Ich wünschte mir, ich könnte das so wie er!“ In diesem Moment, in einer Millisekunde, konnte ich wieder deutlich Earl Nightingale’s Stimme in meinem Kopf hören: „Genau hier und jetzt kommen wir zu einer ziemlich seltsamen TatsacheWir tendieren nämlich dazu, all das klein zu machen, was wir können, und auch die Ziele, die wir erreichen können, und aus einem ebenso seltsamen Grund denken wir gleichzeitig, dass andere Menschen das erreichen können, aber wir eben nicht. Ich möchte, dass sie verstehen, dass das nicht wahr ist! Sie haben ein tiefes Reservoirs an Talenten und Fähigkeiten in sich und Sie können sie an die Oberfläche bringen und all das erreichen, was Sie sich wünschen.“ In diesem Moment dachte ich, dass das ganz genau das ist, worüber Earl spricht. Ich hörte ihn diese wenigen Zeilen in „The Strangest Secret“ bestimmt tausend Male sagen. Genau zu diesem Zeitpunkt wollte ich nun tun, was Bill Gove tat, und eines Tages würde ich ein Publikum so einnehmen, wie er…

Mehr Infos unter: www.proctorgallagherinstitute.com

Das ganze Interview wurde in einer vorherigen Ausgabe des Magazins “Pure & Positive” veröffentlicht.


Mehr aus unseren Kategorien

Steh auf, Mensch!

Steh auf, Mensch!

Der ehemalige Kunstturner Samuel Koch ist seit seinem Unfall am 4. Dezember 2010 in der Sendung „Wetten, dass …?“ gelähmt und auf Hilfe angewiesen. Wo er es früher geliebt hat, seine Freiheit zu leben, berichtet er heute darüber, mit welchen Einschränkungen er nun...

Mit Romanen Hoffnung schenken.

Mit Romanen Hoffnung schenken.

Hanna Aden wurde 1983 in Heidelberg geboren. Neben ihrem erlernten Beruf als Sonderpädagogin schreibt sie journalistische Texte und Kolumnen für Zeitschriften. Sie war Mitglied der Jury für den DELIA Literaturpreis. Schon für ihren Roman "I love you, Fräulein Lena"...