Gemeinsam für eine bessere Welt

Kleine Schritte — große Wirkung!

Christin Prizelius | 20.08.25 | Impulsbeitrag zum Thema Nachhaltigkeit | © Pexels

Nachhaltigkeit – ein Begriff, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Für viele klingt er zunächst abstrakt oder gar einschüchternd. Doch Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen, im Alltag, bei jedem Einzelnen von uns. Ich möchte in diesem Beitrag meine persönliche Reise hin zu einem nachhaltigeren Leben schildern, Erfahrungen teilen und viele praktische Tipps geben, wie jeder von uns einen Unterschied machen kann.

Für mich begann alles mit einer einfachen Frage: „Wie kann ich meinen Alltag so gestalten, dass ich die Umwelt möglichst wenig belaste?“ Ich habe erkannt, dass unser Planet nicht unendlich viele Ressourcen hat und dass mein Handeln – so klein es auch erscheinen mag – Teil des großen Ganzen ist. Die Klimakrise, das Artensterben, die Vermüllung der Meere: All das sind Themen, die mich beschäftigen. Ich wollte nicht länger nur zuschauen, sondern aktiv werden. Ich war mit vielen Menschen, Organisationen und Vereinen im Austausch und habe ein paar Impulse und Inspirationen zusammengetragen…

Schritt 1: Bewusstsein schaffen

Der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist das Bewusstsein. Ich habe begonnen, meinen Alltag zu hinterfragen: Woher kommen meine Lebensmittel? Wie viel Müll produziere ich? Wie oft kaufe ich neue Kleidung? Allein durch diese Fragen habe ich viele Aha-Momente erlebt.

Tipp: Führe ein Nachhaltigkeits-Tagebuch

Notiere eine Woche lang, was du isst, kaufst und wegwirfst. Das hilft, Muster zu erkennen und Ansatzpunkte für Veränderungen zu finden.

Schritt 2: Nachhaltig einkaufen

Einkaufen ist ein zentraler Punkt im Alltag. Hier kann jeder von uns einen großen Unterschied machen.

Lebensmittel

  • Regional und saisonal: Ich kaufe bevorzugt auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Bauern. So unterstütze ich die lokale Wirtschaft und vermeide lange Transportwege.
  • Bio-Produkte: Sie sind oft umweltfreundlicher produziert und enthalten weniger Pestizide.
  • Weniger Fleisch: Bei mir liegt mein Fleischkonsum als Vegetarierin, bei Null. Auch jeder kann anfangen, seinen Konsum stark zu reduzieren und mehr leckere vegetarische und vegane Gerichte zu entdecken.
  • Unverpackt: Viele Städte haben inzwischen Unverpackt-Läden. Dort kann man Lebensmittel ohne Plastikverpackung kaufen.

Kleidung

  • Qualität statt Quantität: Lieber ein hochwertiges Kleidungsstück kaufen, das lange hält, als viele billige Teile.
  • Secondhand: Flohmärkte und Secondhand-Läden sind wahre Schatztruhen. So wird Kleidung länger genutzt und Ressourcen werden geschont.
  • Faire Mode: Es gibt immer mehr Marken, die fair und umweltfreundlich produzieren. Labels wie GOTS oder Fairtrade geben Orientierung.

Tipp: Erstelle eine Einkaufsliste

Plane deine Einkäufe im Voraus. So vermeidest du Spontankäufe und Lebensmittelverschwendung.

Schritt 3: Müll vermeiden

Müll ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Ich war erstaunt, wie viel Müll ich täglich produziere – vor allem Plastik.

  • Wiederverwendbare Produkte: Ich nutze Stoffbeutel, Edelstahlflaschen und Brotdosen aus Glas oder Metall.
  • Zero Waste im Bad: Feste Seife, Bambuszahnbürsten und Rasierhobel sind tolle Alternativen zu Einwegprodukten.
  • Reparieren statt wegwerfen: Kaputte Dinge repariere ich, statt sie sofort zu ersetzen. Viele Städte bieten Repair-Cafés an, wo man gemeinsam mit anderen Dinge wieder flottmachen kann.

Tipp: Müll-Challenge

Versuche, eine Woche lang so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Es ist eine spannende Herausforderung!

Schritt 4: Energie sparen

Energie ist kostbar – und oft noch immer nicht klimaneutral. Deshalb achte ich auf meinen Verbrauch.

  • Strom aus erneuerbaren Energien: Ich bin zu einem Ökostromanbieter gewechselt.
  • Energiesparende Geräte: Beim Neukauf achte ich auf die Energieeffizienzklasse.
  • Bewusst heizen und lüften: Im Winter ziehe ich lieber einen Pullover an, bevor ich die Heizung aufdrehe.
  • Standby vermeiden: Elektrogeräte schalte ich komplett aus, wenn ich sie nicht benutze.

Tipp: Stromfresser entlarven

Mit einem Strommessgerät kannst du herausfinden, welche Geräte besonders viel Energie verbrauchen.

Bild: © Pexels

Schritt 5: Mobilität überdenken

Der Verkehr ist einer der größten CO₂-Verursacher. Hier habe ich mein Verhalten grundlegend geändert.

  • Fahrrad statt Auto: Für viele Strecken nutze ich das Fahrrad oder gehe zu Fuß.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Bus und Bahn sind oft entspannter und umweltfreundlicher als das Auto.
  • Carsharing: Wir haben zwar Autos, aber nutzen je nach Anlass auch Carsharing-Angebote.
  • Flugreisen reduzieren: Ich überlege mir genau, ob ein Flug wirklich nötig ist. Viele schöne Reiseziele gibt es auch in der Nähe oder mit der Bahn zu erreichen.

Tipp: Die 5‑Kilometer-Regel

Frage dich bei Strecken unter 5 Kilometern: Kann ich das auch zu Fuß oder mit dem Rad erledigen?

Schritt 6: Wasser sparen

Wasser ist ein kostbares Gut, das oft als selbstverständlich angesehen wird.

  • Duschen statt baden: Eine kurze Dusche verbraucht deutlich weniger Wasser als ein Vollbad.
  • Wasserhahn abdrehen: Beim Zähneputzen oder Einseifen drehe ich das Wasser ab.
  • Regenwasser nutzen: Für den Garten sammele ich Regenwasser in einer Tonne.

Tipp: Sparduschkopf installieren

Ein Sparduschkopf reduziert den Wasserverbrauch beim Duschen erheblich.

Schritt 7: Nachhaltig konsumieren

Nachhaltigkeit bedeutet für mich auch, weniger zu konsumieren und bewusster auszuwählen.

  • Minimalismus: Ich frage mich vor jedem Kauf: Brauche ich das wirklich?
  • Leihen statt kaufen: Viele Dinge (z.B. Werkzeuge, Bücher) kann man leihen oder tauschen.
  • Sharing Economy: Plattformen wie „Kleiderkreisel“ oder „Nebenan.de“ machen das Teilen und Tauschen einfach.

Tipp: Die 30-Tage-Regel

Wenn du etwas kaufen möchtest, warte 30 Tage. Oft merkt man, dass man es doch nicht braucht.

Schritt 8: Ernährung und Kochen

Was und wie wir essen, hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt.

  • Selbst kochen: Fertiggerichte sind oft stark verpackt und enthalten viele Zusatzstoffe.
  • Reste verwerten: Ich koche gerne mit Resten und probiere neue Rezepte aus, um nichts wegzuwerfen.
  • Saisonal essen: Erdbeeren im Winter? Lieber warten, bis sie regional verfügbar sind.

Tipp: Meal-Prepping

Plane deine Mahlzeiten für die Woche und koche vor. Das spart Zeit, Geld und reduziert Lebensmittelverschwendung.

Schritt 9: Nachhaltig im Alltag

Es gibt viele kleine Gewohnheiten, die sich leicht umsetzen lassen:

  • Papier sparen: Ich lese Zeitungen und Magazine digital und drucke nur, wenn es wirklich nötig ist.
  • Digitale Ordnung: Auch das Internet verbraucht Energie. Ich lösche regelmäßig alte E‑Mails und sortiere meine Daten.
  • Nachhaltige Bank: Es gibt Banken, die nachhaltig investieren und keine fossilen Projekte finanzieren.

Tipp: Nachhaltige Apps nutzen

Apps wie „Too Good To Go“ retten Lebensmittel, „Ecosia“ pflanzt Bäume bei jeder Suche.

Schritt 10: Gemeinsam mehr erreichen

Alleine kann man viel bewirken – gemeinsam noch mehr! Ich habe mich lokalen Initiativen angeschlossen, bin mit spannenden Menschen für Pure & Positive dazu im Austausch und nehme an Clean-Ups in der Nähe teil. Freunde und ich inspirieren uns gegenseitig.

Tipp: Nachhaltige Challenges

Starte mit Freunden eine Challenge, z.B. einen Monat plastikfrei leben oder nur Secondhand kaufen. Außerdem gibt es noch diese Ideen:

  • Austausch: Spreche mit Freunden und Familie über Nachhaltigkeit. Oft entstehen so neue Ideen.
  • Engagement: Unterstütze Umweltorganisationen oder werde selbst aktiv.
  • Bildung: Informiere dich weiter, besuche Vorträge oder schaue Dokumentationen.

Fazit

Nachhaltigkeit ist eine Reise, die nie zu Ende ist. Es ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Jeder Schritt zählt, egal wie klein er scheint. Ich hoffe, meine Erfahrungen und Tipps inspirieren dich, deinen eigenen Weg zu finden. Gemeinsam können wir viel bewegen – für uns, unsere Mitmenschen und unseren Planeten. Es muss hier niemand perfekt sein. Wichtig ist, anzufangen und dranzubleiben. Oft sind es die kleinen Veränderungen, die in der Summe einen großen Unterschied machen. Ich habe gelernt, dass nachhaltiger Konsum nicht Verzicht bedeutet, sondern Bereicherung. Ich lebe bewusster, genieße mehr und habe das Gefühl, einen Beitrag zu leisten. Und das motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Schreib mir gerne dazu unter christin@pureandpositive.com.

Christin Prizelius ist Co-Founder und Editor at Large von und bei Pure & Positive. Sie schreibt außerdem regelmäßig Impulsbeiträge über unterschiedliche Themen, die im Magazin und auf dem Portal erscheinen, und führt Interviews u.a. für den „Kraftvoll & Erfüllt leben”-Podcast. Die Vision von ihr und dem Team ist es, ein Format für und mit Menschen zu schaffen, die die Welt zu einem besseren Ort machen und positive Nachrichten, Impulse und Inspirationen in den Fokus stellen möchten.

Bild: © Patricia Schumann


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