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“MyOma”: Bereicherung für die Gesellschaft.

Christin Prizelius | 03.07.24 | Interview mit Verena Pröschel von MyOma | © MyOma

Bei „MyOma“ trifft traditionelles Handwerk auf Mode. Mit diesem sozialen Projekt sollen die ältere Generation unterstützt und ihnen Aufgaben gegeben werden, die Spaß machen und gleichzeitig die Rente aufbessern. Das Team von „MyOma“ ist der Meinung, dass Lebenserfahrung sowie das Wissen und Können von älteren Menschen eine Bereicherung für die Gesellschaft darstellt, die genutzt werden sollte. Außerdem soll dadurch eine Gemeinschaft geschaffen werden, in der sich die „Strickomas“ wohl und gebraucht fühlen. „Jede Oma wird selbstverständlich pro Strickauftrag entlohnt und entscheidet selbst, was und wie viel sie stricken möchte. Jeder, der sich für ein MyOma-Produkt entscheidet, unterstützt somit auch eine Oma.“ Wir durften mit der Geschäftsführerin Verena Pröschel ein Interview führen.

Liebe Frau Pröschel, wie kam es zu der Idee von „MyOma“, seit wann gibt es Sie und wie viele Omas machen bei Ihnen mit?

MyOma habe ich 2011 zusammen mit meinem Bruder Jörg und einem Freund ins Leben gerufen. Mittlerweile haben wir ein sehr großes Netzwerk von vielen Omas aus ganz Deutschland. Die Idee kam ganz spontan, als ich einen Beitrag über Strickomas gesehen habe, die so viel Freude am Stricken und an der Gemeinschaft hatten. Da dachte ich mir, dass die Verbindung zwischen Tradition und Digitalisierung bestimmt spannend wäre. So ging es los.  

Ihre Omas tun Gutes und zeigen überwältigendes Engagement und Hilfe, die sofort ankommt. Egal ob für die Wärmestube, die Caritas oder die Stadtmission, die Tafel oder die Heilsarmee, wohin allerdings schon länger zwar nichts mehr gespendet wurde, wofür es stattdessen aber immer wieder mal ein paar kleinere Projekte gibt, wie Sie sagen. Die Omas haben mit ihren Strickspenden schon viel ehrenamtliches Engagement für bedürftige oder kranke Menschen gezeigt. Welche Neuigkeiten gibt es außerdem und wie kann jeder Sie unterstützen?

Ja, unsere Omas spenden wirklich immer sehr viele Stricksachen an ehrenamtliche Einrichtungen, die die Sachen immer sehr dankbar annehmen. Allerdings kommen öfters auch mal Strickspenden von „fremden“ Personen, die sich auch gerne sozial engagieren möchten. Da erreichen uns dann riesige Kartons mit lauter tollen und wunderschönen gestrickten Sachen. Bei uns kann also jeder ehrenamtlich mitmachen. Wir freuen uns sozusagen über alles und jeden, der uns bzw. die Projekte unterstützen möchten. Einige unserer Omas machen aber auch noch viel mehr als das und verkaufen z.B. an Sommerfesten die gespendeten Sachen für den guten Zweck oder geben Strickkurse für beispielsweise geflüchtete Menschen. Unsere Omas haben schon bei so vielen Projekten mitgemacht und Gutes geleistet.

Bild: © MyOma

Was hat es mit Ihrer „MyOma Cotton pure – Baumwolle“ auf sich? Wo kann man diese bestellen? Und woher bekommt man die tollen Häkelanleitungen Ihrer Angebote?

Die Cotton Pure Baumwolle ist eine der sieben MyOma-Wollen, die wir im Sortiment haben, und die über unseren Onlineshop bestellt werden kann. Die Häkel- und Strickmodelle haben wir mit unseren Omas entworfen und ausgetüftelt. Die Anleitungen kommen auch von den Omas und können entweder in einem Do-it-yourself-Paket inkl. MyOma-Wolle oder einzeln über www.myoma.de bestellt werden.

Warum meinen Sie, nimmt die Nachfrage nach handgefertigten Produkten wieder vermehrt zu? Für wen sind die Produkte? Und wer trägt alles MyOma?

Viele Menschen sehnen sich in dieser schnelllebigen Zeit nach der guten alten Zeit und nach traditionellen Werten. Da gehört die Handarbeit natürlich auch dazu. Außerdem verneinen immer mehr Menschen diesen schnellen Konsum und möchten lieber Produkte, die zwar etwas mehr kosten, aber dafür auch eine bessere Qualität haben.   

Bild: © MyOma

Was ist die große Vision hinter MyOma? Was motiviert Sie persönlich jeden Tag für Ihre Arbeit und was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Meine Vision ist es auch weiterhin mit MyOma Positives zu schaffen, sei es, dass sich ein paar Omas über einen kleinen Nebenverdienst freuen und zum Beispiel neue Kontakte knüpfen, oder die Einrichtungen mit den Spenden anderen Menschen helfen können oder auch einfach nur Kunden, die Freude an den selbstgestrickten Sachen haben. Das motiviert mich und reicht mir vollkommen aus um MyOma so lange es geht weiterzuführen. Für die Zukunft wünsche ich mir eigentlich nur, dass die Omas weiterhin gesund und wir so eine tolle Gemeinschaft bleiben…

„Mode verknüpft mit Tradition“ — so lautet das Credo von MyOma. Hinter MyOma stehen das Geschwisterpaar Verena Pröschel und Jörg Röthlingshöfer. Verena, Geschäftsführerin der Lieblingsoma GmbH, kam auch die Idee zu MyOma. Die Vorstellung, mit älteren Menschen ein solches Projekt gemeinsam zu realisieren und gleichzeitig angesagte, handgestrickte Sachen in Handarbeit zu fertigen, hat sie nicht mehr losgelassen und vollständig fasziniert. Sie selbst hatte schon immer ein sehr inniges Verhältnis zu ihren Großeltern und hat mit MyOma eine Aufgabe gefunden, die Spaß macht und Sinn gibt.

www.myoma.de

Bild: © MyOma

Das ganze Interview erfolgte für eine vorherige Ausgabe des Magazins Pure & Positive.


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