In seinem Leben wünscht man sich hin und wieder einen aufrichtigen Zuhörer. Einen Menschen, der im Notfall auch ein Stück weit hilft, das Ruder wieder fest in die Hand zu nehmen, so dass man selbst WIEDER AUF KURS gelangt. Solch ein Mensch ist Michael Hillmann. Von Dresden aus verhilft der 52-Jährige Menschen bei privaten und beruflichen Herausforderungen WIEDER AUF KURS.
Bitte nimm uns doch mal ein bisschen mit dazu, was die Vision hinter all deinem Wirken ist. Wie ist dein bisheriger Weg verlaufen und alles entstanden?
In meinen 52 Lebensjahren habe ich bereits sehr viel erlebt und vor allem hat mich geprägt, dass ich aus herausfordernden Lebensphasen immer Lehren gezogen habe und hieraus gestärkt hervorgegangen bin. So war ich viele Jahre als Geschäftsführer im Fußball-Landesverband Brandenburg tätig, habe in dieser Zeit unglaublich schöne Dinge erlebt, gleichermaßen aber auch andere Erfahrungen gesammelt. Privat habe ich lange Zeit allein gelebt und die Ursachen hierfür aufgearbeitet, bis ich auf wundersame Weise ausgerechnet auf meinem Lieblingsdampfer in Dresden meine liebe Frau kennengelernt habe. Was für mich ebenfalls sehr prägend ist, sind familiäre Verlusterfahrungen; mittlerweile ist meine komplette Herkunftsfamilie verstorben und ich habe hieraus sehr viel gelernt. Vielen Menschen ergeht es in ihrem Leben ähnlich. Ob privat oder beruflich werden sie mit Situationen konfrontiert, aus denen sie nur schwer einen Ausweg finden. Diese Erkenntnis hat mich dazu gebracht, Menschen helfen zu wollen, in schwierigen Lebensabschnitten WIEDER AUF KURS zu gelangen.
Du sagst: „Manchmal ist das Leben wie das Meer. Es gibt ruhige Tage und dann kommen auf einmal Stürme auf. Mitunter begibt man sich in unbekannte Gewässer in der Hoffnung, irgendeinen Weg hindurch zu finden. Oft ist der Lotse hierbei die einzige Hoffnung.” Wie sieht deine Rolle als Lotse in der Praxis aus? Wie können wir uns das vorstellen?
Als Dampferfan gefällt mir diese Metapher sehr gut. Meine Klientinnen und Klienten bleiben immer Kapitän auf ihrem Lebensschiff und damit in der Verantwortung für ihre Entscheidungen. Als Lotse begleite ich ihren Weg mit meinen Kenntnissen und Erfahrungen, gebe Impulse und Hilfestellungen und unterstütze sie in ihrer Selbstreflektion.
Was sind die Themen, mit denen Menschen zu dir kommen? Erkennst du Parallelen, die vielleicht auch mit der aktuellen Zeit zusammenhängen?
Grundsätzlich hat es sich bewährt, dass Menschen mit den Themen zu mir finden, die auch mich in meinem Leben gefordert haben. Angefangen von der beruflichen Neuorientierung, vor allem im Bereich von Existenzgründungen, über persönliche und familiäre Herausforderungen bis hin zur Trauer um einen verstorbenen Angehörigen, decke ich ein breites Spektrum ab. Die Zunahme gesellschaftlicher Krisen wirkt sich natürlich auch auf die einzelnen Menschen aus; das heißt: Die Bedarfe an Beratung und Begleitung nehmen weiter zu. Für mich bedeutet das auch, neben meinem Tagesgeschäft weitere Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten. So bin ich auch in Projekten der Konfliktschlichtung und Prävention in Kommunen engagiert. Und: Ich werde demnächst mit weiteren Kollegen ein neues Veranstaltungsformat starten, welches Gesprächsräume öffnen und damit den Austausch von Menschen fördern soll.
„Ich liebe das Leben und das bedeutet, auch nach schweren Zeiten wieder aufzustehen, die gleichen Fehler möglichst nicht zweimal zu machen und letztlich den Fokus auf das Positive im Leben zu richten.”
Wie hast du es geschafft, aus deiner Lebenskrise zu kommen, zum Lebensberater zu werden, dir deiner seiner selbst bewusst zu werden und dein eigenes Schiff wieder auf Kurs zu bringen?
Ich habe in meiner Familie sehr viel Eigenverantwortung gelernt und bin ein Mensch, der sich selbst regelmäßig reflektiert. Man sagt mir auch eine große Tiefgründigkeit nach und ich glaube, da ist etwas dran. Das bedeutet aber nicht, dass ich deswegen ein schwermütiger Mensch wäre. Ganz im Gegenteil. Ich liebe das Leben und das bedeutet, auch nach schweren Zeiten wieder aufzustehen, die gleichen Fehler möglichst nicht zweimal zu machen und letztlich den Fokus auf das Positive im Leben zu richten.
Mit welchen Techniken arbeitest du heute? Worauf greifst du vor allem zurück?
Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert, dazu Ausbildungen zum Personal- und Business-Coach und Mediator absolviert und hierbei natürlich verschiedene Handwerkszeuge vermittelt bekommen, die ich je nach Bedarf einsetzen kann. Was für mich aber fast noch wertvoller erscheint, sind die umfassenden Erfahrungen, die ich beruflich und privat gesammelt habe. Und: meine Intuition. Albert Einstein hat einmal gesagt: „Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.“ Hieran dürfen wir uns immer wieder einmal erinnern.
Woher nimmst du diese enge Beziehung, bildliche Sprache und somit Verbindung zum Wasser?
Für mich ist eine Schifffahrt ein Synonym für eine Lebensreise, auf der es sehr viel Schönes, aber mitunter auch Herausforderndes zu erleben gibt. Daher war es keine Frage, meiner Marke diesen maritimen Charakter zu verleihen. Und: Ich brachte mein erstes Buch über die Dresdener Raddampferflotte heraus, welchem ich bewusst den Titel „Zurück in die Kindheit – Eine Seelenreise auf der Elbe“ gegeben habe. Mittlerweile habe ich mein Gewerbe sogar noch erweitert: Einmal im Jahr veranstalte ich eine Dampfer-Reise auf der Elbe, abwechselnd nach Tschechien und nach Hamburg; hinzu kommt alle zwei Jahre eine Reise zu allen Raddampfern in der Schweiz. Dass mein Slogan WIEDER AUF KURS hierdurch auch eine andere Deutung erfahren kann, ist ein schönes Empfinden.

Bild: © Frank Barthen
Du hast außerdem das Buch „Wozu ich geboren wurde“ veröffentlicht, in dem 45 Menschen von ihren Lebenswegen und persönlichen Missionen erzählen. Erzähl uns doch bitte auch davon… Und wozu wurdest DU geboren? 🙂
Als ich gerade meine Frau kennengelernt und geheiratet hatte und kurz davorstand, meine selbstständige Existenz in meiner Wahlheimat Dresden zu gründen, bekam ich den Impuls, meine Biografie und wesentliche Erfahrungen einmal niederzuschreiben. Dass ein eigenes Buch eine Nummer zu groß sein würde, war mir auch klar und zudem war mir bewusst, dass es gewiss auch andere Menschen gibt, die ähnliche Geschichten zu erzählen haben. Erfreulicherweise konnte ich mit der langjährigen TV-Moderatorin Katrin Huß, dem ehemaligen Schweizer Fußball-Schiedsrichter Urs Meier oder der österreichischen Filmschauspielerin Elisabeth Kanettis sogar einige Prominente gewinnen, dazu weitere Menschen mit berührenden Lebenskapiteln. Hieraus sind teilweise freundschaftliche Bindungen entstanden, für die ich sehr dankbar bin.
Und was die Frage betrifft, wozu ich geboren wurde: Selbst immer WIEDER AUF KURS zu gelangen und anderen Menschen dazu zu verhelfen. Vielleicht ist es ja etwas, was unsere Welt aus uns selbst heraus immer etwas besser machen kann, so wie es schon der Philosoph Rumi einmal formulierte: „Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern.“
„Jede menschliche Begegnung schenkt einem etwas Wertvolles. Daher bin ich dankbar, wenn mir Menschen ihre Gedanken und Ansichten anvertrauen.”
Was hat es mit den Programmen „Von der „Jugendliebe“ bis zum Rest des Lebens”, „Weil die Menschlichkeit verbindet” oder „An Herausforderungen wachsen” auf sich? Das klingt spannend…
Die erwähnten Zitate verbinden sich mit verschiedenen Aktivitäten, die ich zusätzlich zu meinem Business veranstalte. So gestalte ich nach wie vor mehrmals im Jahr musikalische Lesungen, bei denen ich mein Buchkapitel lese und von Musikern mit passenden Titeln begleitet werde. Sehr gern schreibe ich auch Posts auf Social Media, durch die ich zum Nachdenken anregen möchte. Und ab und an werde ich auch für Vorträge angefragt, in denen ich über meine Lebenserfahrungen und Einstellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen reflektiere.
Was nimmst du selber immer wieder aufs Neue von den Begegnungen mit Menschen mit?
Jede menschliche Begegnung schenkt einem etwas Wertvolles. Daher bin ich dankbar, wenn mir Menschen ihre Gedanken und Ansichten anvertrauen. Man kann sowohl von jungen Menschen etwas mitnehmen als auch von den Erfahrungen älterer Menschen lernen. Und: Es entstehen immer wieder neue menschliche Bindungen, die mein weiteres Leben bereichern.
Mit welchen Gedanken und Wünschen schaust du in die Zukunft? Was wünschst du dir von uns als Gesellschaft?
Für mich ist das Glas immer mindestens halb voll, auch, wenn diese Haltung gerade in den letzten Jahren wiederholt auf die Probe gestellt worden ist. Letztlich liegt es aber an uns selbst, wie wir auf die Welt schauen und was wir aus diesem kostbaren Geschenk namens Leben machen. Daher möchte ich Menschen ermutigen, das Leben zu leben, was sie erfüllt und glücklich stimmt.
„Auch der längste Umweg führt am Ende doch nur zu mir selbst.“
Jonka Hristova
Was ist dir noch wichtig?
Auf meinem Schreibtisch liegt ein wunderbares Zitat der Lyrikerin Jonka Hristova, welches mich sehr geprägt hat, so dass ich es anderen Menschen als Impuls mitgeben möchte: „Auch der längste Umweg führt am Ende doch nur zu mir selbst.“ Ich habe nicht wenige Menschen kennengelernt, die den Sinn dieser Aussage erst auf dem Sterbebett verstanden habe. Daher: Wäre es nicht schöner, ihn schon zu Lebzeiten zu verinnerlichen und danach zu leben?

Eine besondere Freude bereitet Michael Hillmann auch, Dampfer-Reisen auf der Elbe und in der Schweiz zu veranstalten. Dazu hat er die zwei Bücher “Zurück in die Kindheit — Eine Seelenreise auf der Elbe” und “Wozu ich geboren wurde — Menschen. Ihre Lebenswege. Ihre Mission.” veröffentlicht.
Mehr dazu unter: www.michael-hillmann.com
sowie bei LinkedIn und auf Facebook.
Bild: © Frank Barthen