Angelika Bachmann ist Gründerin, Gesellschafterin und erste Geigerin des international auftretenden und mit dem ECHO Klassik ausgezeichneten Quartetts „Salut Salon”, das lange mit dem wunderbaren Programm „Liebe“ auf Tour war. Sie gingen damit sogar in die Verlängerung, starteten aber auch mit dem Programm „Die Magie der Träume“. Wir durften sie sehr persönlich zu Hause treffen und mit ihr über ihr ehrgeiziges Anliegen sprechen, „plastikfrei auf Tour“ zu gehen. Um Nachhaltigkeit geht es der Geigerin auch im Sozialen. Seit vielen Jahren engagiert sich Angelika Bachmann weltweit in verschiedenen Kinderprojekten.
Liebe Angelika, ihr seid jetzt noch einmal in Deutschland und auch international mit eurem Programm „Liebe“ auf Tour. Welche Rückmeldungen gab es bisher? Was sind im letzten Jahr so deine Erfahrungen gewesen, auch hinsichtlich der kulturellen Unterschiede?
Ich glaube, dass die Leute sich sehr gern mit dem Thema Liebe auseinandersetzen, weil es uns alle irgendwie betrifft und wir alle – jeder auf seine eigene Weise – Experten in Sachen Liebe sind. In unserer Show zeigen wir viele verschiedene Facetten der Liebe. Einerseits ist die Liebe ja so etwas wie ein Kontinuum im Leben, andererseits ist sie voller Widersprüchlichkeiten. Gerade in der Musik ist das deutlich zu spüren – im ›Streit‹ aus Sergej Prokofievs ›Romeo und Julia‹ beispielsweise sausen die Argumente zwischen den Instrumenten nur so hin- und her. Oder im berühmten ›La Follia‹-Thema — da trifft die Liebe auf den Wahnsinn… Liebe ist aber auch international und berührt die Menschen überall auf der Welt: In China klatschen die Leute schon, wenn unsere Handpuppe Oskar als Don Giovanni auf die Bühne kommt. Und in Südamerika sind die Menschen sehr herzlich und überschwänglich – gerade beim Thema Liebe. Da hat man dann regelrecht das Gefühl, man würde ein Zugaben-Konzert geben (lacht). Uns ist wichtig, dass unser Publikum neben der Musik auch versteht, wie wir durch das Programm führen. Deshalb moderieren und singen wir immer in der jeweiligen Landessprache.
Gibt es da 1–2 Erlebnisse, die besonders emotional waren und die dir sehr in Erinnerung geblieben sind?
Da denke ich vor allem an das Wiegenlied ›Nana‹ des georgischen Komponisten Sulkhan Tsindzadse, aber auch an das Lied ›Wie tief kann man lieben‹, das sehr philosophische Fragen stellt. Bei diesen eher leisen Stücken sind wir dem Publikum in einer besonderen Stille verbunden. Das berührt mich sehr.
„Ich habe vor einer Weile für ein Projekt in Ghana gearbeitet und war so schockiert über die Massen an Plastikmüll, die dort jeden Tag an den Strand gespült wurden.”
Wie kam es nun zu deinem Anliegen, „plastikfrei auf Tour“ zu gehen? Was war vor allem ausschlaggebend dafür?
Komplett plastikfrei auf Tour zu gehen, wäre natürlich ein zu ehrgeiziges Ziel. Es gibt viele Länder wie beispielsweise China, wo das gar nicht zu realisieren wäre. Sagen wir mal, ich bemühe mich – wann immer möglich – ohne Plastik auszukommen. Ich habe vor einer Weile für ein Projekt in Ghana gearbeitet und war so schockiert über die Massen an Plastikmüll, die dort jeden Tag an den Strand gespült wurden. Dass es riesige Plastikstrudel in den Weltmeeren gibt, ist ja bekannt. In Ghana habe ich aber die Folgen das erste Mal ganz konkret wahrgenommen, als die Kinder dort alle zwei Stunden das Plastik am Strand eingesammelt haben. Das fand ich so erschreckend, dass mein Mann und ich seitdem versuchen, so wenig Plastikmüll wie möglich zu produzieren.
Wie können wir uns das genau vorstellen? Was machst du anders bzw. worauf verzichtet Ihr, um die Plastikflut zu stemmen? Wie setzen du und dein Mann das genau um?
Ich bemühe mich, alles, was ich auf Tour brauche, von zu Hause mitzunehmen, so dass ich mir so wenig wie möglich unterwegs kaufen muss; Joghurt-Gläser anstatt Joghurt-Plastikbechern beispielsweise. Mein Koffer ist seitdem ziemlich schwer… (lacht). Ich stelle auch Cremes oder Deo selbst her und fülle das für die Konzertreisen in Edelstahl- oder Glasflakons ab. Natürlich geht in stressigen Situationen auch mal was kaputt. Letztens habe ich meine ganze Zugfahrt zum Konzert damit verbracht, mein Konzertkleid auf der Bundesbahn-Toilette irgendwie yoghurtfrei zu bekommen… Generell habe ich das Gefühl, dass das Thema ›Plastik‹ endlich bei den Menschen angekommen ist. Vor zwei Jahren wurde ich im Supermarkt noch irritiert angeschaut, wenn ich nach plastikfreien Produkten gefragt habe. Heute ist das ganz anders – auch wenn es viele Dinge leider nach wie vor nur in Plastik verpackt zu kaufen gibt. Da ist aber meiner Meinung nach schon viel passiert. Trotzdem denken viele Leute immer noch, dass es anstrengend ist, auf Plastik zu verzichten und dass sie das in ihrem Alltag nicht unterbringen können. Viele von denen, die mich darauf angesprochen haben und anfangs dachten, dass das schwer umzusetzen sei, haben mittlerweile gemerkt, dass es letztlich gar nicht so kompliziert ist. Zum Beispiel, wenn man weiß, dass man einfach mit Natron und Kokosöl in wenigen Sekunden Deo fürs nächste halbe Jahr herstellen kann. Genauso wie Waschmittelpulver. Das lässt sich auch ganz einfach und schnell selbst mischen, so dass durch Waschmittel überhaupt kein Mikroplastik mehr in das Wasser kommen müsste. Haarshampoo ohne Silikon bekommt man heute überall. Ich nutze oft eine Code-Check-App, um herauszufinden, welche Inhaltsstoffe in den Produkten sind, die ich kaufe. Unabhängig von den Inhaltsstoffen ist es allerdings am besten, man kauft verpackungsfrei: Haarseife anstatt Shampoo beispielsweise oder Zahntabletten im Glas anstatt Zahnpasta in Tuben.
„Ich empfinde große Empathie mit Lebewesen und finde es schrecklich, wenn anderen Schmerz zugefügt wird, und dass die Tiere das ganze Plastik mittlerweile in ihrem Körper haben und auch wir uns damit schaden.”
Was findest du am besorgniserregendsten? Was nimmst du für eine Entwicklung wahr und würdest du dir wünschen, was in den Köpfen der Menschen passieren sollte?
Ich empfinde große Empathie mit Lebewesen und finde es schrecklich, wenn anderen Schmerz zugefügt wird, und dass die Tiere das ganze Plastik mittlerweile in ihrem Körper haben und auch wir uns damit schaden. Ich esse kein Fleisch, seit ich 14 Jahre alt war. Auch wenn ich als Einzelne damit vielleicht wenig ausrichte, bin ich davon überzeugt, dass ich andere Menschen damit zumindest anstecken kann. Was in den Köpfen der Menschen passieren kann, hat meines Erachtens etwas mit der jeweiligen Lebenssituation zu tun. Menschen im Slum der kenianischen Hauptstadt Nairobi denken vielleicht, dass ich spinne, wenn ich ihnen etwas über ein plastikreduzierteres Leben erzähle, während sie froh sind, überhaupt etwas zu essen zu haben. Außerdem neige ich grundsätzlich nicht dazu, anderen vorzuschreiben, was sie für Werte haben sollen. Ich kann nur für mich umsetzen, was ich für richtig halte. Im Übrigen sind in Kenia seit zwei Jahren Plastiktüten verboten. Da sind sie uns weit voraus.
Bild: © Privat: Christin Prizelius (rechts) mit Angelika Bachmann.
Wie hat sich das auf dein beziehungsweise euren Alltag ausgewirkt? Wie ist dieser Gedanke im Alltag umzusetzen?
Solange ich zu Hause bin, ist das ziemlich einfach. Ich kann auf den Wochenmarkt gehen und bekomme dort viele Produkte offen. Wenn ich auf Tour bin und keine Zeit habe, bleibt mir häufig jedoch nichts anderes übrig, als eingeschweißte Produkte zu kaufen. Noch schwieriger ist es im Ausland. Vieles gibt es da schlichtweg einfach nicht unverpackt. Aber wenn ich zu Hause bin, kaufe ich fast nichts, was in Plastik verpackt ist. Wenn man den Dreh raus hat, bekommt man die meisten Sachen, ohne dabei gleichzeitig Müll zu produzieren.
Hinweis d. Red.: Beide kamen auf „Unverpackt-Geschäfte“ zu sprechen, die es bereits in Hamburg gibt, und wo man all seine Produkte und Lebensmittel unverpackt kaufen kann.
Schade ist, dass es ausgerechnet Bioprodukte in vielen Supermärkten – vor allem in ländlicheren Regionen – oft nur eingeschweißt gibt. Aber auch hier findet langsam ein Umdenken statt.
„Die Kinder haben die Chance, durch die Musik dem Kreislauf von Gewalt, Kriminalität und Armut zu entkommen.”
Du selbst engagierst dich seit vielen Jahren weltweit in Kinderprojekten… Heißt das, dass für dich die Umweltfrage von der Frage nach der sozialen Situation der Menschen nicht zu trennen ist?
Ja, die wichtigste Voraussetzung, um gut mit der Umwelt umzugehen, ist in meinen Augen, dass man zunächst überhaupt erst einmal die Möglichkeit dazu hat. In den Kinderprojekten, in denen ich mich engagiere, geht es neben der Musik auch immer um die Verbesserung der Lebenssituation der Kinder. Unsere Patenmusikschule in einem Armenviertel in Chile, die wir seit 15 Jahren gemeinsam mit der Kindernothilfe unterstützten, ist dafür ein gutes Beispiel. Die Kinder haben die Chance, durch die Musik dem Kreislauf von Gewalt, Kriminalität und Armut zu entkommen. Mit liegen aber auch viele andere Projekte der Kindernothilfe am Herzen, wie zum Beispiel in Ruanda, Haiti oder Brasilien. Ich habe auch schon in Nordkorea und Palästina mit Kindern gearbeitet. Besonders am Herzen liegen mir auch die „Ghetto Classics“ in Kenia. Wir haben dort einmal einen Masterkurs gegeben und wollten hinterher nicht, dass die Kinder mit ihren Instrumenten und Fragen alleine bleiben. Daraus entstand vor vier Jahren zusammen mit Stephanie Schiller das Projekt ›Skype-Classes‹ für die jungen Streicher der ›Ghetto Classics‹. Sie bekommen seit vier Jahren via Internet Unterricht. Die Kinder leben dort in einem Slum auf einer riesigen Müllkippe und können dank des Projekts zur Schule gehen, sie machen ihre Abschlüsse, studieren oder lernen einen Beruf – und können so selbst für ein besseres Leben kämpfen. Für mich gibt es nichts Schöneres, als in diesen Projekten weitergeben zu können, was ich selber erleben durfte. Oft geht es darum, Zeit zu investieren, wir sammeln aber auch Spenden, geben Benefizkonzerte und haben so z.B. 50 Geigen kaufen und nach Kenia schicken können. Menschen dabei zu unterstützen, ihre Lebenssituation zu verbessern, das ist für mich in jeder Hinsicht wichtig. Ich mache gerade meinen Master in Psychologie und arbeite neben der Musik als Coachin, da hat genau dieses Thema natürlich einen großen Anteil. Genauso wie in meiner Promotion zum Thema ›Interventionen im Jugendstrafvollzug‹, an der ich gerade schreibe.
Euer neues und bald startendes Programm heißt „Die Magie der Träume“. Fließen all deine Impulse da auch mit rein? Wie ist die Idee dafür entstanden?
Ja, ich habe gerade viele Stücke für unser neues Programm geschrieben und lerne unter anderem Zaubern und Steppen. Das ist allerdings parallel zum Geigen ziemlich schwierig (lacht). Den Programmtitel finde ich schön, weil wir alle vier im Quartett leidenschaftliche Traumsammlerinnen sind und versuchen, möglichst vielen Menschen zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen. Auf der Bühne wird es um den Zauber gehen, der von Träumen ausgehen kann. Die Musik ist voll davon: Ob mit Tschaikovskys ›Winterträume‹, Prokofievs ›Diabolischer Einflüsterung‹ oder ›Hedwig’s Theme‹ aus der Filmmusik zu Harry.
„Ich denke, wir sollten unsere Träume verwirklichen, vieles einfach tun und uns nicht abhängig von anderen und ihrem Urteil machen. Wir können wahrscheinlich alle viel mehr, als wir denken.”
Welche Gedanken sind dir noch wichtig? Was möchtest du noch mit uns teilen?
Ich denke, wir sollten unsere Träume verwirklichen, vieles einfach tun und uns nicht abhängig von anderen und ihrem Urteil machen. Wir können wahrscheinlich alle viel mehr, als wir denken. In sich hineinhorchen und auf seine Wünsche hören, ist dabei besonders wichtig. Damit lassen sich Berge versetzen. Dass man viel mehr das tut, wofür man begabt ist, dass man an sich glaubt! Auf diese Weise wird die Welt auch gleich ein bisschen besser…
Bild: © Privat: Christin Prizelius (Mitte) mit der damaligen Besetzung in Hamburg.
Auszug aus einem vorherigen Interview mit Salut Salon Wie seid ihr auf den Namen „Salut Salon“ gekommen? Wer hatte 2002 diese Idee und wie habt ihr euch überhaupt zusammengefunden? Auch wer welches Instrument spielt? Iris: Angelika und ich haben uns mit zehn im Schulorchester kennengelernt. Wir saßen zusammen an einem Pult bei den ersten Geigen. Viel später haben wir dann regelmäßig einen Jour Fixe bei einer Freundin in Eppendorf veranstaltet. Da kamen einmal im Monat befreundete Künstler zusammen, es wurde vorgelesen und vorgespielt. Geli und ich spielten dort oft als Duo, später dann mit zwei Freundinnen an Cello und Klavier als Quartett. Als wir dann vor 16 Jahren mit unserem Ensemble in die Konzertsäle umgezogen sind, haben wir uns „Salut Salon“ genannt. Da schwingt der „Salon“, in dem alles begann, ein wenig mit, obwohl wir ja keine reine Salon-Musik spielen. Es ist eher ein Salon des 21. Jahrhunderts – alles ist möglich. Eure klassischen Stücke mit Instrumental-Akrobatik sind neu arrangiert und beinhalten mitunter auch Elemente von Tango, Jazz, Pop- sowie Volks- oder Filmmusik. Wer hat die Ideen dafür und gestaltet den Rahmen? Angelika: Manchmal geht es ganz schnell — wie für LIEBE, unser aktuelles Programm. Wir waren in Paris und sind gerade am Eiffelturm vorbeigefahren. Es war während eines Drehs für die Tagesthemen. Da hatten wir im Auto spontan die Idee, dass das nächste Programm „Liebe“ heißt. So einfach geht es natürlich nicht jedes Mal. Jede von uns brainstormt für ein neues Programm meist erst einmal unabhängig von den anderen. In den Proben bringen wir die Ideen dann zusammen – wir sind da ganz unkonventionell. Irgendwann fängt man dann an zu sortieren, Stücke auszusuchen, zu arrangieren, die Dialoge zu schreiben und eine Dramaturgie für das Programm zu entwickeln. Das ist ein kreativer Prozess, der sehr lange dauert. Wir sind zwei bis drei Jahre mit einem Programm beschäftigt – viel Arbeit und es macht unheimlich viel Spaß. Was ist die Botschaft hinter eurer Musik und euren Programmen? Was bedeutet das für euch persönlich? Iris: Die uralte Erkenntnis, dass alles menschliche Streben und Wünschen Ausdruck einer tiefen Sehnsucht nach Liebe ist, und die Liebe Basis dafür ist, was uns mit allen Menschen auf der Welt verbindet und was Grundvoraussetzung für menschliches Miteinander ist, war sicherlich einer der Gründe, dem Thema „Liebe“ ein eigenes Programm zu widmen. Und die Liebe zur Musik ist und bleibt natürlich die Haupt-Triebfeder für unsere Ideen, aber auch die Liebe zur Dramaturgie, zur Komik, zur überbordenden Lebensfreude! Wir lieben es zwischen virtuosem Ernst, Melancholie und ausgelassener Fröhlichkeit musikalisch hin- und herzuspringen. „Unsere Programme sind letztlich wie das Leben. Ich empfinde es als großes Geschenk, die verschiedenen Emotionen im gemeinsamen Zusammenspiel mit meinen Quartettpartnerinnen erleben zu dürfen.“ Unsere Programme sind letztlich wie das Leben. Ich empfinde es als großes Geschenk, die verschiedenen Emotionen im gemeinsamen Zusammenspiel mit meinen Quartettpartnerinnen erleben zu dürfen. Aber das größte Geschenk ist es, auf der Bühne zu spüren, dass das Publikum uns auf dieser Reise begleitet. Und selbst, wenn wir nur die Herzen einiger Zuschauer öffnen und berühren konnten, haben wir aus meiner Sicht mehr Botschaften gesendet, als wir jemals mit Worten formulieren könnten. Was macht euch glücklich und was bedeuten euch im Alltag positive Nachrichten? Iris: Musik machen oder hören, Bewegung in der Natur und Familie und Freunde sind meine persönlichen „Glücklichmacher“! Die großen positiven Nachrichten im Alltag können mich sehr berühren: Ein Kind kommt gesund auf die Welt, Freunde heiraten, ein langer Konflikt wurde friedlich beendet, eine schwere Krankheit überstanden. Aber ich freue mich auch über die kleinen Aufmunterungen zwischendurch: Eine freundliche Geste, ein unerwartetes Lächeln, ein gutes Gespräch — und zum Glück habe ich die Eigenschaft, auch vermeintlich schlechten Nachrichten etwas Positives abzugewinnen: Denn sie bedeuten gleichzeitig eine Chance, und sei es auch nur, das Bewusstsein weiter dafür zu schärfen, wirklich im Moment zu leben oder auch sich selbst weiterentwickeln zu können. |
Mehr dazu: www.salutsalon.de
Die beiden gesamten Interviews sind in zwei vorherigen Ausgaben des Magazins Pure & Positive erschienen.