Gemeinsam für eine bessere Welt

Am 7.9.25 wird hier mit Herz gekickt!

Christin Prizelius | 21.05.25 | Interview mit Tom Mir & Patrick Bach zum Benefizspiel „Kicken mit Herz” | © „Kicken mit Herz”

Seit 2008 wird jedes Jahr im Hoheluft Stadion in Hamburg Fußballgeschichte der besonderen Art geschrieben. Was ursprünglich mehr oder weniger aus einem Spaß und Witz heraus entstand, hat sich mittlerweile zu einem „festen Event für den guten Zweck” etabliert. Auch in diesem Jahr, nämlich am Sonntag den 7. September 2025, findet das beliebte Fußballspiel KICKEN MIT HERZ wieder zugunsten der Kinderherzmedizin statt. Es werden Spenden für herzkranke Kinder gesammelt und dabei jedes Jahr neue Spendenrekorde erreicht.

Viele Prominente (Hamburg Allstars), Ärzte (Placebo Kickers) und (ehemalige) Fußballprofis treten hier gegeneinander für den guten Zweck an. Wir haben mit UKE-Professor und Kinderkardiologe als Initiator des jährlichen Benefizspiels „Kicken mit Herz”, Prof. Dr. Thomas „Tom” Mir, und Schauspieler Patrick Bach über die Idee hinter dem Charity Event gesprochen sowie wie alles anfing, das Motto „SOCCER, PEACE and LOVE”, was sie sich für die Zukunft wünschen und ihre ganz persönliche Motivation für die Teilnahme bei diesem emotionalen Event… Außerdem verlosen wir 2 Tickets für den 7. September, Infos dazu am Ende des Beitrags!


Beim traditionellen Benefizspiel “Kicken mit Herz”, wo ihr beide in unterschiedlicher Weise mitwirkt, werden Spenden für herzkranke Kinder gesammelt. Jedes Jahr werden dabei neue Spendenrekorde erreicht. Die Einnahmen gehen komplett an die Kinderherzmedizin des UKE. Tom, seit wann findet das statt und wer hatte ursprünglich die Idee? Was war Anlass für das erste Spiel?

Das jährliche Benefizkicken findet nun schon seit 2008 jedes Jahr statt und hat im Grunde zunächst einmal als Schnapsidee begonnen. Im Prinzip waren das Fatih Akin, Tim Mälzer, Peter Lohmeyer und damals noch Til Schweiger, die sich auf ähnliche Art und Weise humorvoll wie Patrick und ich immer ein bisschen in Konkurrenz stellen. Man hat quasi wie am Tresen gestanden und gesagt: „Ey Leute, ihr könnt doch gar nicht kicken! Ihr Ärzte nicht und ihr Promis doch auch nicht?! Lasst uns das mal auf dem Platz ausmachen, statt hier immer große Worte zu schwingen!”. Und dann ist spontan etwas passiert. Man hatte einfach mal die Idee, sich an einem Sonntag auf dem Platz zu treffen, aber wir dachten uns, wenn man das schon macht, dann doch für eine gute Sache! Also haben wir beim Victoriastadion angefragt, ob wir einen Sonntag den Platz haben könnten, und dann ging es los. Wir haben auch gar nicht groß Werbung gemacht, aber mussten eine halbe Stunde vor Spielbeginn wegen des großen Andrangs schon die Tore schließen. Damals war das Viktoriastadion auch noch nicht so ausgebaut, wie heute, und es waren lediglich 4200 Leute drin. Draußen vor den Toren standen aber noch viele Schlange. Wir hatten nie erwartet, dass das so ein Erfolg wird. Leider haben die Hamburg Allstars damals natürlich völlig unberechtigt durch einen verwandelten Elfmeter in der Nachspielzeit von Til Schweiger gewonnen. Aufgrund des großen Erfolgs waren wir dann das Jahr darauf erneut aufgefordert, es stattfinden zu lassen, und seitdem machen wir das.

Patrick: Ich bin auch fast seit der Gründungsphase dabei und wenn man diesen Erfolg sieht, macht das schon großen Spaß! Wir sind ja auch in so einem Prozess, wie man so schön sagt, und entwickeln uns immer weiter, auch was dieses Drumherum angeht, aber bleiben immer alle bodenständig und sind nicht zu etwas Kommerziellem gewachsen.

„Es ist ja auch ein einfaches Konzept. Es ist im Grunde total banal. Wie die schönsten Dinge die banalen Dinge sind, wie zum Beispiel im Sommer auf einer Wiese zu sitzen und die Landschaft anzugucken. Das ist schön, aber einfach.”

Tom Mir

Tom: Es ist ja auch ein einfaches Konzept. Es ist im Grunde total banal. Wie die schönsten Dinge die banalen Dinge sind, wie zum Beispiel im Sommer auf einer Wiese zu sitzen und die Landschaft anzugucken. Das ist schön, aber einfach. Wenn man sich jetzt 2008 im Vergleich zu heute anguckt, waren das vielleicht 20 Prominente, was ja auch schon viel ist für ein Fußballspiel, schließlich können ja nur 11 auf den Platz und dann wird noch ein bisschen gewechselt, aber wir hatten letztes Jahr, inklusive Tombola und Trainern etc., wirklich um die 58 Prominente dabei und das ist natürlich auch die andere Seite der Medaille. Jeder will schließlich irgendwie zeigen, was er kann.

Bild: © Oliver Vonberg

War es von Anfang an klar, dass ihr das für die Kinderherzmedizin machen wollt, oder hat sich das mehr daraus ergeben?

Tom: Ja, die Schnapsidee hatte natürlich schon einen wichtigen Hintergrund. Wir benötigten damals für die Klinik ein bestimmtes medizinisches Gerät, um schwer herzkranke Kinder auf die Herztransplantation vorbereiten zu können. Die Anzahl der Herztransplantationen für pädiatrische Patienten ist in Deutschland, überhaupt weltweit und so auch in Hamburg, sehr niedrig, so dass die öffentliche Hand dieses Gerät nicht finanzieren konnte. Somit hatte ich die Idee, es auf diesem Wege zu machen. Witzigerweise hat der Betrag, den wir damals erspielt hatten, das genau gedeckt. Dann konnten wir dieses Gerät anschaffen und diese Kinder wesentlich besser auf die Herztransplantation vorbereiten. Auf diese Weise können wir nun, u.a. durch die Hilfe von Patrick, für den die Leute ja auch kommen, um ihn auf dem Platz zu sehen, herzkranke Kinder ordentlich behandeln und heilen. Wir konnten durch die Spendengelder zum Beispiel auch einen „Familien-Baumhaus” auf dem UKE-Gelände bauen. Das ist ein Apartmentkomplex, wo die Familien zusammenkommen, deren Kinder manchmal zwei Jahre auf ein Spenderherz warten. Diese Zeit verbringen sie normalerweise in einem Krankenzimmer und dort können sie nun in der Nähe der Station sein, aber es kommen auch Geschwister und die ganze Familie hin, denn bei uns ist in der Kinderheilkunde der Patient die Familie und die müssen wir komplett abholen. Das wiederum kann die öffentliche Hand nicht gewährleisten. Wenn das Kind krank ist, ist die ganze Familie betroffen. Das ist bei älteren erwachsenen Menschen sicherlich zum Teil auch so, aber es ist nicht lebensverändernd und dafür müssen wir eben durch solche Aktionen beispielsweise sorgen. Und wenn man so etwas braucht, warum dann nicht etwas Originelles und Witziges auf die Beine stellen?! So ist unser Konzept.

„Es war mir sofort eine Herzensangelegenheit, mich für die Kleinsten und Schwächsten einzusetzen und meinen Beitrag zu leisten. Zudem habe ich auch gleich beim ersten Mal gemerkt, was für eine herzliche, tolle Veranstaltung das ist.”

Patrick Bach

Und Patrick was war für dich ausschlaggebend dabei zu sein?

Mir fiel das insofern schon überhaupt nicht schwer, weil ich selber seit Kindheitstagen einfach gerne Fußball spiele. Es ist also ein Sport, der mir sehr nahe liegt. Und die andere Sache ist, obwohl es natürlich eigentlich an erster Stelle steht, dass ich selber Kinder habe, auch wenn sie jetzt erwachsen und gesund sind, aber man kann gar nicht genug dankbar dafür sein und im Grunde immer nur auf Holz klopfen. Und wenn man dann noch sieht, wie viele Kinder in Deutschland nicht gesund zur Welt kommen, ist das Engagement dafür dann überhaupt keine Frage! Es war mir sofort eine Herzensangelegenheit, mich für die Kleinsten und Schwächsten einzusetzen und meinen Beitrag zu leisten. Zudem habe ich auch gleich beim ersten Mal gemerkt, was für eine herzliche, tolle Veranstaltung das ist. Nicht nur vor dem Hintergrund, was Tom da mit seinen Kollegen organisiert hat, sondern eben auch durch die Familien, die da hinkommen. Du siehst die leuchtenden Augen, alle bekommen ihre Autogramme und freuen sich. Und dann kommt noch dazu, dass wir all die Jahre Anfang September irgendwie immer Glück mit dem Wetter hatten. Zweimal vielleicht ein bisschen Regen, ansonsten hatten wir den wärmsten Tag im ganzen Jahr. Man hatte fast immer das Gefühl, da oben sitzt jemand und sagt: „So Kollegen, ihr habt eine ganz tolle Veranstaltung da unten, das unterstützen wir jetzt mal.” Der Andrang ist jedes Mal so groß, wir könnten sicher auch noch größere Stadien füllen.

Tom: Ja sicher, aber das wollen wir ja gar nicht. Man muss also rechtzeitig für Tickets sorgen. Die Preise sind auch absolut moderat, so dass wirklich jeder dabei sein kann. Kinder bis 9 Jahre kommen sogar umsonst rein.

Bild: © „Kicken mit Herz”

Ihr sagt KICKEN MIT HERZ verbindet soziales Engagement mit einer ordentlichen Portion Familienspaß und Fußballfieber. Euch verbindet der Glaube an die Kraft der Gemeinschaft, wie man sie in der Familie am stärksten erlebt. Gibt es da Geschichten, die einen besonders berühren und in Erinnerung bleiben bzw. geblieben sind?

Tom: Ja, das ist zum Beispiel ganz frisch jetzt vom letzten Jahr der kleine Emil mit seiner Familie, der auf eine Herztransplantation gewartet hat. Diese Wartezeit hat er mit einem Kunstherz auf Rollen verbracht. Beim letzten „Kicken mit Herz” hat er noch seine Freundin Käthe, wie er sein Kunstherz getauft hat, immer hinter sich oder auch vor sich hergeschoben, wie einen Kinderwagen. Damit hat er dann direkt nach 2 Minuten ‑nach einem Foul im Strafraum- gegen Tim Mälzer den Elfmeter verwandelt. Das war wie ein Geschenk. Während der Wartezeit haben er und seine Familie im besagten Familien-Baumhaus gewohnt, was anders aber auch gar nicht möglich gewesen wäre. Ein herzliches Dankeschön daher auch nochmal allen Sponsoren und auch Zuschauern, denn es lohnt sich wirklich, Tickets zu erwerben, damit wir solche wunderbaren Geschichten wahr machen können.

Patrick: Ich war auch sehr fasziniert, dass das überhaupt machbar ist, dass jemand ein künstliches Herz außerhalb des Körpers in einem technischen Gerät mit sich führt, vor sich oder hinter sich herschiebt, und damit noch einen Elfmeter schießt. Ich finde in der heutigen Zeit guckt man schon fast gar keine Nachrichten mehr, weil man nicht mehr wissen möchte, was auf der Welt alles Schlimmes passiert. Und dann gibt es Dinge wie dieses „Turnier”, wo die ganze Familie, von der Großmutter bis zum Enkel, glücklich miteinander verbunden sind, egal mit welcher Religion oder Hautfarbe. Und wo haben wir das schon?! Das ist entweder in der Musik oder eben beim Sport, denn da sind wir, so doof das klingt, alle gleich. Es haben alle den gleichen Spaß, es gibt keine Aggression, man schlägt sich nicht die Köpfe ein, sondern ist einfach zusammen. Und so holt man viele Leute auch mal aus ihrem vielleicht nicht so schönen Alltag oder aus der aus den dunklen Wolken raus und sagt: „So, kommt jetzt, die Sonne scheint, wir haben ganz viele tolle Menschen auf dem Platz stehen und eine tolle Zeit zusammen. Vor allem wenn wir sehen, was wir für unterschiedliche Menschen dabei haben, auch bei den Allstars, wie Axel „Aki” Bosse, Johannes Oerding, Elton, Tim Mälzer, Olli Schulz, Fußballer wie Fabian Boll von St.Pauli, Daniel Engelbrecht, der selbst mit dem Defibrillator spielt, und einfach eine bunte Mischung aus Künstlern und Prominenten und dann noch eine breit aufgestellte Ärzteschaft.

Tom: Ich merke Patrick, dass du wirklich ein großer Teil der „Kicken mit Herz-Familie” bist. Wie du so aus der Hüfte heraus die ganzen Namen nennst! Nicht zu vergessen übrigens Jorge González. Jemand, der mit High Heels Fußball spielt und das gar nicht mal so schlecht, macht einfach sprachlos. Wir hätten uns beide alle Bänder gerissen, ohne dass wir an dem Ball überhaupt dran gewesen wären. Wir machen es natürlich für die gute Sache, aber ganz ehrlich, es macht auch richtig viel Spaß und das merkt man ebenfalls allen Promis an, die sich schon kurz nach dem Turnier nach dem nächsten Termin erkundigen, um sich den Termin im nächsten Jahr freihalten zu können. Wirklich großartig! Normalerweise muss man Leute zu Charity-Veranstaltungen ja irgendwie mehr oder weniger hinbitten, aber hier ist es genau umgekehrt und auch die Ärzte zeigen das. Das ist wirklich besonders!

Bei diesem Benefizspiel treten Prominente (Hamburg Allstars) wie Patrick als Schauspieler, aber auch Musiker und Ex-Fußballprofis gegen Ärzte (Placebo Kickers) an. War es damals schwer, die ersten Promis, die ja vielleicht gar nicht Fußball spielen können, dafür zu gewinnen? Warum Placebo Kickers?

Es ist, glaube ich, schon deutlich geworden, dass es ein Erfolgsmodell von der ersten Sekunde an war! Uns „Placebo Kickers” gibt es seit 2006. Ich habe den Verein damals gegründet, weil ich sonst keinerlei Chance gehabt hätte, mich in irgendeinem Team zu sehen (lacht). Deswegen hatte ich beschlossen, einen eigenen Fußballverein zu gründen und mich so einfach selber aufzustellen. Das hat auch wirklich gut funktioniert, aber wir haben uns natürlich den Namen Placebo Kickers ausgedacht, weil wir es im Grunde nicht wirklich drauf haben.

Patrick: Das kann man so aber nicht sagen (lacht), ihr habt da schon ein paar ganz gute Fußballer bei euch drin, sonst würde das ja auch nicht jedes Jahr ein so tolles Ereignis sein.

Tom: Vor dem Hintergrund waren wirklich alle schnell dabei — und wollen es ja auch jedes Jahr wieder sein und mit Begeisterung für den guten Zweck Tore schießen.

Bild: © „Kicken mit Herz”

Wir sind natürlich alle Profis, aber das heißt nicht, dass wir nicht mehr empathisch sind. Auch nicht, dass wir Schicksale nicht mit nach Hause nehmen, aber wir müssen professionell sein, und das sind wir auch.

Tom Mir

Tom, ich habe gelesen, dass mehr als 6.500 Kinder pro Jahr in Deutschland mit einem Herzfehler geboren werden. Mit welchen Herausforderungen seht ihr euch als Kinderkardiologen hier konfrontiert? Wie schafft man das nicht mit nach Hause zu nehmen? Wie betrachtest du es, wenn du in andere Länder der Welt schaust?

Wir sind natürlich alle Profis, aber das heißt nicht, dass wir nicht mehr empathisch sind. Auch nicht, dass wir Schicksale nicht mit nach Hause nehmen, aber wir müssen professionell sein, und das sind wir auch. In der ersten, zweiten oder dritten Welt, wenn es diese Begriffe überhaupt noch gibt, sind angeborene Herzfehler die häufigste angeborene Erkrankung überhaupt. Das heißt, 1 von 100 Neugeborenen hat das, egal wo man sich aufhält, der Unterschied ist nur, wie die unterschiedlichen Gesellschaften, Kontinente und Länder aufgrund der vorhandenen Ressourcen damit umgehen können. Hier in Mitteleuropa ist das medizinische Niveau nach wie vor so hoch, dass wir das fast alles heilen können. Wir haben, wie in keinem anderen Fach in der Medizin, in der Kinderherzmedizin die Sterblichkeit und die Lebensqualität von Menschen mit angeborenen Herzfehlern praktisch umgedreht. Während es noch vor 30 Jahren mehr oder weniger bei komplexen Herzfehlern ein Todesurteil war, das muss man so hart sagen, ist es inzwischen möglich, fast alle angeborenen Herzfehler komplett zu heilen oder so zu behandeln, dass eine Lebensqualität möglich ist.

Christin: Ja gerade, wenn man den Vergleich zieht und in andere Länder schaut, weiß man eigentlich, wie gut man es hat und was alles möglich ist.

Tom: Genau, und das ist eben häufig auch ein ganz gesunder Mechanismus, das wird prokrastiniert. Vielleicht hat man das eine oder andere mal gehört, aber eigentlich wird man dem erst gewahr, wenn man sozusagen plötzlich damit konfrontiert und selber davon betroffen ist. Aber dann sind wir da und kümmern uns. Und wie gesagt, wir nehmen das irgendwann nicht mehr mit nach Hause.

Was macht das mit euch, wenn man als Arzt bzw. Schauspieler auf einmal für die Kinder als Fußballer auf dem Platz steht?

Patrick: Wie wir ja beide schon gesagt haben, geht es allen vornehmlich darum, Spaß zu haben. Natürlich wollen beide Seiten auch gewinnen, das sehen wir auch jedes Jahr, aber trotzdem auf einer sehr fairen Basis. Wir wissen schließlich alle, dass wir noch andere Berufe haben. Ich spiele nun aber inzwischen auch schon im Seniorenbereich und selbst wenn man in der Liga spielt, ist es manchmal so, dass man denkt: „Mensch, die Grätsche hätte jetzt aber auch nicht sein müssen.” Da muss ich sagen, ist alles immer sehr fair, aber natürlich auch mit wahnsinnig viel Spaß und auch einer gewissen Portion Ehrgeiz verbunden. Sei es das Tor zu schießen oder das Tor zu verhindern, was die Zuschauer ja sehen wollen. Ich kenne das ja auch, wenn ich ein Fußballspiel sehe und will, dass mein Verein gewinnt, und das am liebsten mit vielen Toren. Das haben wir bisher, glaube ich, auch immer geschafft. Wir waren zwar nicht immer zweistellig, aber 7–8 Tore fallen im Regelfall immer. Das ist für die Zuschauer natürlich auch einfach schön zu sehen, dass wir nicht nur auf dem Platz hin- und herrennen, sondern die Kugel auch im Netz landet.

Tom: Ich könnte es nicht besser ausdrücken. Wir machen ja auch jedes Jahr ganz viele tolle Filme zur Veranstaltung. Auch in diesem Jahr haben wir wieder ein geniales Drehbuch, aber jeder Film ist eigentlich mein Lieblingsfilm. Geht auf die Webseite, da sind alle Filme hinterlegt, und schaut sie euch an. Die dauern 1–2 Minuten, sind so lustig und mit so viel Liebe gestaltet.

Patrick: Ja, es ist einfach so. Man wird wieder zum sportlichen Kind. Man geht auf den Platz, merkt aber inzwischen natürlich schon auch das Alter und dass nicht mehr alles so ist, wie früher, aber wir haben dann ja immer genug Ärzte vor Ort (lacht).

SOCCER, PEACE and LOVE finde ich eine sehr schöne Headline! Welche Projekte konnten bisher unterstützt bzw. realisiert werden? Und was wird als Nächstes gebraucht?

Tom: Wir sprachen ja vorhin schon über das Familien-Baumhaus für die kleinen Patientinnen und Patienten und ihre Familien. Man kann natürlich so einen Appartementkomplex nicht einfach bauen und dann zum nächsten Projekt übergehen. Da entstehen laufende Kosten wie Renovierung, Wasser, Strom, Heizung und was nicht noch alles an Personal. Wir haben jetzt gerade eine neue Küche gebaut. Das ist auf jeden Fall ein Projekt, was wir uns jetzt an Beine gebunden haben, und das ist mit der Grund, warum wir es weitermachen müssen und weiter Spendengelder benötigt werden,

Bild: © Kicken mit Herz

„Es ist nach wie vor so, dass Kinder keine Lobby haben. Unser Gesundheitssystem, unser gesamtes Sozialsystem, geht nicht davon aus, dass Kinder krank sind. Niemand geht davon aus, dass Kinder wirklich so krank sind, dass sie nachhaltig diesen Bedarf haben…”

Tom Mir

Tom, wenn du vor dem Hintergrund, was ihr täglich erlebt, in unserem (Gesundheits-)system etwas verändern könntest, was wäre das? 

Die Antwort gebe ich in jedem Interview: Es ist nach wie vor so, dass Kinder keine Lobby haben. Unser Gesundheitssystem, unser gesamtes Sozialsystem ‑und das ist irgendwie auch logisch, das meine ich gar nicht böse- geht nicht davon aus, dass Kinder krank sind. Niemand geht davon aus, dass Kinder wirklich so krank sind, dass sie nachhaltig diesen Bedarf haben, sondern man geht davon aus, dass sie Husten, Schnupfen und die normalen Kinderkrankheiten haben oder geimpft werden müssen. Das Sozialsystem ist darauf schlichtweg nicht ausgerichtet. Ein sehr gutes Beispiel ist dieses Unding der Fallpauschale. Man kann mit kranken Kindern kein Geld verdienen. Ich finde es okay, wenn ein Krankenhausplan davon ausgeht, dass man mit erwachsenen, kranken Menschen irgendwie Gewinn macht, das kann ich gerade noch verstehen, aber mit kranken Kindern ist es nicht möglich, Gewinn zu machen. Der Aufwand für ein wirklich krankes Kind ist ein komplett anderer und das wird nie gewinnbringend sein. Und man muss bitte aufhören, Kinderkliniken irgendwie gewinnbringend betreiben zu wollen.

Patrick, wie ist das für dich als Schauspieler, nun bei KICKEN MIT HERZ mitzumachen und mal in eine “ganz andere Rolle” zu schlüpfen? 

Dadurch, dass ich ja selber Fußballspiele, muss ich jetzt vorher keinen dreimonatigen Trainingskurs machen. Für mich ist das vor allen Dingen erst einmal eine schöne Möglichkeit, wieder Sport zu machen, weil man im Alter ja leider auch immer fauler wird, man mehr Wehwehchen hat und es doch mal hier und da zwickt, aber so wird man positiv gezwungen auf den Platz zu müssen und sich zu bewegen. Insofern ist das für mich wahrscheinlich eine der einfachsten Rollen, die ich bisher spielen durfte, und ich freue mich jedes Jahr aufs Neue darauf.

Außerdem gibt es das Stadionheft für „KICKEN MIT HERZ” zum Download auf der Seite. So kann man sich für den Spieltag also bestens vorbereiten. Tom, bitte erzähl doch auch ein bisschen darüber. Was erwartet uns in diesem Jahr?

Wir wollen ja im Grunde gar nicht viel ändern. Wir bringen wieder die „Kicken mit Herz-Familie” auf den Platz und werden wieder „Soccer, Peace and Love” erleben. Das klingt eventuell ein bisschen wie eine Werbeveranstaltung, aber ich meine es wirklich ernst. Und an jemanden, der noch nicht da war: Komm einfach vorbei und spüre es selber. Es ist ein Stadion voller Liebe. Das klingt vielleicht bescheuert, aber man muss das einfach erleben. Es ist wirklich so eine friedliche Atmosphäre an diesem Nachmittag, ganz anders als in jedem anderen Fußballstadion. Das ist so wunderbar! Nur lächelnde Gesichter, alle haben Spaß und die Nähe zu den Prominenten. Warum sollen wir daher irgendwelchen Budenzauber veranstalten oder noch ein Karussell hinstellen?! Wir brauchen das nicht! Das, was wir haben, ist so schön und ich freue mich wirklich auf den 7.9.25!

Bild: © „Kicken mit Herz”

Man hat im Moment das Gefühl, dass die Menschen sich deutlich schwerer tun, morgens mit einem Lächeln aufzuwachen und positiv in den Tag zu starten, und ich glaube das Rezept oder die Möglichkeit, das zu verbessern, ist, dass wir alle irgendwie erst mal selber positiv und optimistisch sind und jeder in seinem Rahmen versucht, diese große Welt etwas besser zu machen.

Patrick Bach

Was wünscht ihr euch für die Zukunft — vor allem, wenn ihr auf die aktuelle Zeit schaut? Habt ihr ein bestimmtes Motto?

Patrick: Ich sagte es ja vorhin im Grunde schon. Im Moment haben wir das Gefühl, dass die Welt komplett aus den Angeln gerissen wird, egal an welcher Stelle oder an welchem Ende. Politisch gab es natürlich immer irgendwie Unruhen und Kriege gab es auch schon immer, aber man hat im Moment das Gefühl, dass die Menschen sich deutlich schwerer tun, morgens mit einem Lächeln aufzuwachen und positiv in den Tag zu starten, und ich glaube das Rezept oder die Möglichkeit, das zu verbessern, ist, dass wir alle irgendwie erst mal selber positiv und optimistisch sind und jeder in seinem Rahmen versucht, diese große Welt etwas besser zu machen. In welchem Bereich das auch sein mag. Und vor allen Dingen uns einfach deutlich mehr zu respektieren und auch mal zu reflektieren: Also aus der Rechts-Links-Ecke oder aus der Schwarz-Weiß-Ecke in die Mitte zurückrücken und die Meinung des anderen, auch wenn es nicht die eigene ist, anzunehmen, mal drüber nachzudenken und zu sagen: „Ob nun HSV oder St. Pauli, wir sind Fußballer und Freunde!” Das können wir auf ganz viele Bereiche ausweiten, ob das nun Politik oder Wirtschaft ist — und eben auch einfach Menschlichkeit zeigen. Da haben wir wahnsinnig viel aufzuholen, finde ich, und das können wir nur, wenn wir erstmal alle positiv und nach vorne denken und auch im Hier und Jetzt leben. Da sind wir auch bei Krankheiten. Ich habe viele Menschen in meinem Umkreis erlebt, die mit 40 tot umgefallen sind, aber vorher gesund waren und gut gelebt haben. Daher muss man wirklich gucken und den Tag bewusst leben. Carpe Diem, wie es so schön heißt, lebe im Hier und Jetzt und tue etwas Gutes. Versuche die Menschen um dich herum mit einzubeziehen in positive Gedanken oder in positive Dinge, die man tut. Das könnte schon viel verändern und da müssen sich, glaube ich, alle so ein bisschen an die eigene Nase fassen. Dann wird es vielleicht auch ein bisschen vorwärts gehen. Da fangen wir mit „Kicken mit Herz” doch schon mal gut an und haben einen weiteren kleinen Baustein zum Thema „Soccer, Peace and Love” errichtet.

Christin: Und du Tom?

Tom: Ganz kurz gefasst: „Kinder an die Macht!”. Sie sind die Zukunft und worauf es morgen ankommt!

Christin: Vielen Dank für eure Zeit! Wir sehen uns spätestens am 7.9.25 in Hamburg!

Bild: © Kicken mit Herz

Das ganze Interview in unserem Podcast (#Folge46) HIER.

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Gewinnt zwei exklusive Tickets für das Benefizspiel „KICKEN MIT HERZ” am 7.9.25 in Hamburg

Schreibt uns an christin@pureandpositive.com, warum ihr dabei sein wollt, und dann kommt ihr in den Lostopf.

(Teilnahmebedingungen im Impressum)

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Video: © Mit freundlicher Genehmigung von Kicken mit Herz

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